Berechnungen zur Bierherstellung
7 Berechnung des Nachgusses
Auch für die Berechnung des Nachgusses gibt es zwei Wege. Einmal über Richtwerte ( vgl. Tab. 2) oder sehr ausführlich, indem man die Brauwassergesamtmenge berechnet und davon die schon bekannte Hauptgussmenge abzieht. Bei Starkbieren gibt man übrigens weniger Nachgüsse als bei Vollbieren.
Tabelle 2: Verteilung von Haupt- und Nachguss bei Vollbier in Abhängigkeit von der Vorderwürzekonzentration.
Vorderwürzekonzentration | Verhältnis Hauptguss: Nachguss |
14% | 1:0,7 |
16% | 1:1,0 |
18% | 1:1,2 |
7.1 Brauwassergesamtmenge
Brauwasser (l) = Pfannevollwürze (l) + Treberwasser (l)
Die Pfannevollwürze (= gesamte Würzemenge in der Pfanne vor dem Würzekochen, vgl. Kapitel 2.1) ist bekannt oder wird berechnet:
Die Verdampfungsziffer gibt den Prozentsatz der pro Stunde von der Pfannevollwürzemenge (= Grundwert 100%) verdampften Menge an. Sie beträgt in Brauereien 8 bis 12 %. Im Kleinsud liegt sie erfahrungsgemäß höher (15 bis 25 %, vgl. Kapitel 2.1). Die Würze sollte mindestens 60 Minuten (besser 90 Minuten) gekocht werden (vgl. Kapitel 9).
Das Treberwasser (= Wasser, das nach dem Abläutern in den Trebern verbleibt) wird folgendermaßen ermittelt:
Treberwasser (l) = 0,96 l/kg * Schüttung (kg)
Diese Formel ist eine Zusammenfassung mehrerer Rechnungen. Vorausgesetzt wurde dabei, dass 50 kg Malzschrot etwa 60 kg Nasstreber mit 80 % Wassergehalt ergeben.
7.2 Nachgussmenge
Nachguss (l) = Brauwasser (l) - Hauptguss(l)
7.3 Aufteilung des Nachgusses
Zur besseren Auswaschung des in den Trebern enthaltenen Extraktes gießt man den gesamten Nachguss nicht auf einmal über die Treber, sondern in zwei bis drei gleichen Teilen.